Bulgarien, Türkei und China arbeiten am Projekt einer für 320 km/h ausgelegten Hochgeschwindigkeitsstrecke von Peking nach Europa. Noch klingt der Plan wie Zukunftsmusik, doch die Chinesen meinen es mit der transkontinentalen Schnellstrecke Ernst. Finanziert werden soll die längste Schnellstrecke der Welt ausschließlich von China. Theoretisch könnte man dann in Berlin in den ICE einsteigen und je nach Trassenführung und 11.000 Kilometer Bahnfahrt in Peking ankommen. Die Reise würde bei einem durchschnittlichen Tempo von 280 km/h rund 40 Stunden dauern. Zurzeit brauchen Reisende mit dem Zug sieben Tage.

Drei Trassenverläufe sind möglich:

1. Peking – Xi’an – Chengdu – Kunming – Delhi – Kabul – Teheran – Istanbul – Sofia – Wien durch den Nahen Osten, Pakistan und Indien. Von dieser Hauptstrecke würden Zweiglinien nach Hanoi und Ho Chi Minh City, Bangkok, Kuala Lumpur und Singapur abzweigen. Diese Strecke ist die kürzeste der drei Routen. Problematisch sind aber das gebirgige Gelände und die politischen Probleme zentralasiatischer Länder untereinander.

2. Die mittlere Route würde von Peking nach Berlin oder Wien führen. Die Routenführung. Peking – Zhengzhou – Xi’an  – Ürümqi – Aral’sk – Astrakhan – Volgograd – Kiew – Lemberg – Berlin. Diese Strecke führt zu einem großen Teil durch flache Steppe, ist also einfach und schnell zu bauen. Der Zugang nach China erfolgt bei dieser Variante durch die Tien Shan und Altai Gebirge erfolgen.

3. Die nördliche Trasse würde von Peking über Ulan Bator und Astana nach Moskau und Warschau nach Berlin führen.  

Die größten Hindernisse einer Eisenbahnverbindung zwischen China und Europa sind hierbei keine technischen, sondern politische. Eine Route durch Kasachstan und Russland scheint politisch weniger heikel zu sein, tangiert aber den Iran.