Vor 20 Jahren hat die die Bayerische Staats¬re¬gierung den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern in einer einzigen Insti¬tution gebündelt: der Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG). Sie gilt heute als Musterbeispiel für einen geglückten Übergang von einem Staatsmonopol zu einem wettbewerblich organisierten Schienenpersonennahverkehr.

Foto: BEG/Jürgen Möller

Foto: BEG/Jürgen Möller

 

Die Liste der Erfolgsmeldungen ist lang. Seitdem die BEG 1996 ihre Arbeit aufgenommen hat, konnte sie das Angebot auf der Schiene um knapp die Hälfte ausweiten. Die Regionalzüge und S-Bahnen im Freistaat legen mittlerweile 122 Millionen Zugkilometer pro Jahr zurück. Kein anderes Bundesland verzeichnet ein solches Leistungsvolumen. Die Nachfrage im Regionalverkehr ist um beachtliche 73 Prozent gestiegen, bei der S-Bahn München – auf bereits hohem Niveau – um 33 Prozent. Inzwischen nutzt jede zweite Person in Bayern mindestens ein paarmal im Jahr das Angebot des Regional- und S-Bahn-Verkehrs. Mit dem Bayern-Takt wird heute auf fast allen Strecken in Bayern mindestens ein Stundentakt angeboten – mit kurzen Umsteigezeiten an etwa 60 Knotenbahnhöfen. Das Bayern-Ticket, 1997 eingeführt, ist heute mit über 55 Millionen verkauften Fahrkarten das erfolgreichste Länderticket Deutschlands.

Das ist jedoch kein Grund, sich auszuruhen: Bis 2023 soll der gesamte bayerische SPNV im Wettbewerb vergeben sein. „Wettbewerb wird auch weiterhin nötig sein, um die zur Verfügung stehenden Mittel möglichst effizient einzusetzen und für die Fahrgäste ein Maximum an Leistung herauszuholen. Wir wollen das SPNV-Angebot in Bayern auf hohem Niveau sichern, werden es aber auch punktuell weiterentwickeln und optimieren. Solange die Infrastrukturgebühren genauso schnell oder gar schneller steigen als die vom Bund zur Verfügung gestellten Regionalisierungsmittel, bleibt der Spielraum für weitere Verbesserungen allerdings begrenzt“, betont Johann Niggl, Sprecher der Geschäftsführung der BEG.