Durch den Streik der Lokführer fielen nach Angaben der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Montag (28. März) in ganz Deutschland rund drei Viertel der Verbindungen im Nahverkehr aus. „Wir sind mit der Streikbeteiligung sehr zufrieden“, urteilt GDL-Chef Claus Weselsky. Von den Arbeitsniederlegungen betroffen waren die Verkehrsgesellschaften Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn. Die GDL will mit der Aktion den Druck auf die DB-Konkurrenten im Streit um eine einheitliche Bezahlung aller 26.000 Lokführer in Deutschland erhöhen.

Die sechs Privatbahnen (G6) hatten ihr gemeinsames Verhandlungsmandat nach Monaten ohne Vorankommen aufgegeben. Die Gewerkschaft muss ihre Forderungen nun mit jedem Unternehmen einzeln besprechen. Die GDL akzeptiere nicht, dass die Einzelunternehmen „keine verhandelbaren Angebote“ vorlegen, sagt Weselsky, „die immer stärkere Streikbeteiligung unserer Mitglieder zeigt, dass Wettbewerb über die Lohnkosten nicht länger auf dem Rücken der Lokomotivführer ausgetragen werden kann.“ Darüber hinaus sei die soziale Absicherung bei ständigen Betreiberwechseln „ein absolutes Muss, um das Spiel mit der Angst um den Arbeitsplatz“ zu beenden. Wer glaube, das „Thema aussitzen zu können, hat nicht mit der Entschlossenheit der Lokomotivführer in den Privatbahnen gerechnet“.