Der Verband mofair e.V. wirft der Deutschen Bahn (DB) vor, sie würde den Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr durch „drastische Erhöhungen“ der Bahnsteigbenutzungsgebühren erschweren wollen. Man verweist auf Medienberichte, wonach die Stationsgebühren in Bahnhöfen, in denen der Hamburg-Köln-Express (HKX) halten soll, um 135 Prozent erhöht worden seien.  Dies benachteilige ausschließlich die privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen, die eigenwirtschaftlichen SPFV anbieten möchte. Zwar werden höhere Haltekosten auch für Fernverkehr der DB fällig, diese seien jedoch für den Gesamtkonzern Deutsche Bahn AG nicht ergebniswirksam.

Die DB argumentiere, so heißt es von mofair, es könne ihr nicht zugemutet werden, „die Preisgestaltung mit möglichen Geschäftsmodellen anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen abzustimmen.“ Dazu mofair-Präsident Wolfgang Meyer: „Mit dieser Argumentation erweist sich die DB einen Bärendienst. Ein unabhängiges Netz würde alles tun, um einem Kunden den Netzzugang so zu ermöglichen, dass dessen Geschäftsmodell erfolgreich ist, sonst hätte es einen Kunden weniger.“ Der DB-Konzern habe jedoch gar kein Interesse daran, möglichst viele Kunden für sein Schienennetz zu gewinnen. Er wolle vorrangig seine eigenen SPFV-Angebote am Markt platzieren. Meyer: „Mit ihrem Verhalten und ihrer Argumentation liefert die DB selbst die überzeugendsten Argumente, warum es unabdingbar notwendig ist, das Netz aus dem DB-Konzernverbund zu lösen.“